Also das war so: Der Bus, der uns von Cartagena nach Santa Marta gebracht hat, hielt strategisch günstig vor einem Restaurante, wo wir uns erstmal stärken mußten, denn reisen ist anstrengend.
Kommen wir in einer fremden Stadt an und haben vorher nichts gebucht, so parke ich Dicki in einem Etablissement (ähnlich wie er mich auf dem Sofa in einem Schuhladen parkt, wenn er dringend neue Treter braucht, die er ja eigentlich nicht braucht, weil die, die er hat noch gut sind und eigentlich nur geputzt werden müßten, aber das paßt nicht hierher) und ich begebe mich auf die Suche nach Unterkunft.
Also biege ich vom Tisch aus rechts ab und gehe ins erstbeste, was so auf dem Weg liegt, denn im Grunde sind die Herbergen hier sowieso alle gleich. Wär ich links abgebogen, hätten wir eine schönere Auswahl gehabt.
Sowas stellt man leider immer erst fest, wenn es zu spät ist.
Naja und da wir ja mittlerweile die Ansicht von Mo ausgiebig geteilt haben, dass nur ein aktiver Urlaub auch ein erholsamer ist - vielen Dank für die Erinnerung! - wollen wir doch die letzten Tage in Kolumbien nutzen, um auch noch dem Passivsein im Urlaub nachzukommen.
Und das klappt natürlich viel besser in einem schicken Hotel als in einer Absteige.
Aber dem Titel dieses Eintrages könnt Ihr entnehmen, dass auch Luxushotels ihr Tücken haben und gar nicht so ungefährlich sind: nach einem Strandspaziergang wollten wir gerade zurück in unser schönes Zimmer mit Ausblick.
Und da der beste Ausblick meistens im obersten Stock zu haben ist, liegt unser Zimmer selbstverständlich ganz oben in der 5. Etage.
Selbstverständlich.
Und faul wie wir ja gerne sind, haben wir den Aufzug genutzt.
Naja, eher nutzen wollen: denn zwischen dem 4. und 5. Stock blieben wir stecken.
Nun sind wir ja mittlerweile so einiges in diesem Land gewohnt und blieben erst einmal ganz ruhig stehen und warteten.
Als nach einigen Minuten allerdings so gar nichts passierte, drückte Christoph behutsam den Alarmknopf - Resultat: ein nicht wirklich angenehmes Klingelgeräusch, von dem man annehmen sollte, dass neben der Belegschaft zumindest grosse Teile der Gäste unruhig nach der Herkunft dieses sirenenartigen Geklingels fahnden würden.
Nicht so in Kolumbien - es passierte weiterhin nischt, was mich dazu motivierte , den besagten Klingelknopf laaaaaaange und ausssssssgiebig gedrückt zu halten.
Also schlecht ging es uns zu diesem Zeitpunkt nicht wirklich: weder leiden wir unter klaustrophopischen Attacken noch waren wir dem Hungertod nahe (da sieht man mal wieder, wie wichtig es ist, immer alles aufzuessen, damit man in Notfällen - wie z.B. beim Steckenbleiben im Aufzug - auch genug zum Zusetzen hat!)
nachgestelltes Bildmaterial - der Schock ist aber noch deutlich sichtbar |
Als unser Glockengeheul lästig wurde (ich nehme allerdings viel mehr an, dass andere faule Gäste einfach nicht länger auf den einzigen Lift warten wollten und somit Druck von unten machten) ertönte plötzlich das Stimmchen eines Kolumbianers, der uns mitteilte, dass wir uns keine Sorgen machen müssten. Der Aufzug bleibt hier regelmässig stecken! Na das ist doch beruhigend.....
Und dann dauerte es auch nicht mehr lange, und wir wurden mittels händischer Kurbelkraft in den fünften Stock gezogen.
Seid dem Laufen wir brav die Treppen - aber wie ich uns kenne, hält dieser Schockzustand nicht lange an und wir geben dem Lift eine weitere Chance.
Was lernen wir? Man soll immer hübsch sein Tellerchen leeressen und im Lift sitzen macht schlanke Beine.
Ihr seid immer noch im Urlaub??? Nicht zu fassen. Warum habt Ihr eigentlich nicht einfach das Fahrstuhldach aufgeklappt, und seid im Schacht hochgeklettert??? Das macht Tom Cruise auch immer... ist gaaanz leicht. Bussi Marina
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