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Freitag, 20. September 2013

Berg ohne Dorf

Gestern haben wir einen kleinen Ausflug in die Verdonschlucht gemacht. Der Navigator sagte für die 80 Kilometer eineinhalb Stunden Fahrzeit voraus. Das liegt zum einen an der kurvigen Strecke und zum anderen an den vielen Wohnmobilen und Zweiradfahrern, die da auch alle hinwollen. Wir haben zum ersten Mal ein Mountainbike-Tandem gesehen. Alle müssen per Gesetz ein Radrennsportleibchen tragen, ganz egal, ob man dann vielleicht aussieht wie Preßwurst. Auch kurze Hosen sind Pflicht, damit die faulen Vorbeifahrer die strammen Waden bewundern können. Nicht so sexy ist allerdings dieser Einsatz im Schritt. Das beugt vielleicht dem Wundscheuern gewisser Körperteile vor, sieht abgestiegen aber aus wie eine schlecht sitzende Windel.
Aufgrund der kurvigen Strecke hatten K&K vorbeugend Reisetabletten geschluckt. Frau K. schaute also mit glasigen Augen gen Horizont, während Herr K. kurz hinter Grasse einschlief. Das hat den Vorteil, daß von hinten kein Geplapper zu uns drang und wir endlich mal keine Musik von der iPhone Playlist hören mußten, obwohl man ja auch viel lernen kann, wenn man Mariah-Carey-Fans im Auto sitzen hat.

Auf halbem Weg liegt Castellane, wo man schön ein Käffchen trinken kann


 Hier liegt das Dorf nicht auf oder am, sondern unterm Felsen. Drauf steht die Dorfkapelle, 45 Minuten Aufstieg. Die wird bestimmt nur zu hohen Feiertagen benutzt.

kleines Ruinchen gibt´s auch


Verdon, ruhig fließend

So fuhren wir zuerst den Berg hinauf, dann wieder hinab in´s Dorf und wieder hinauf zum Aussichtspunkt, der merkwürdigerweise gar keinen Eintritt kostet. Der Blick ist gratis und der Parkplatz auch. Ganz wunderbar.







In echt sieht das alles natürlich noch viel dramatischer aus. Auf einem Schotterweg kann man dann nach unten zum Parkplatz laufen. Oder man fährt. Denn obwohl es nur 23° warm war, knallt die Sonne doch arg auf die Birne.

Drunten in der Schlucht ist es dann kühler und alle machen Fotos nach oben.



Eigentlich darf man gar nicht am Ufer stehen. Mehrsprachig wird darauf hingewiesen, daß das Kraftwerk flußaufwärts jederzeit unerwartet Wasser ablassen kann. Wahrscheinlich hat´s schon öfter Ahnungslose hinweggespült.

Während des abendlichen Rückwegs gab´s noch taubtrüben Dunst im Musenhain.

krawehl

Morgen starten wir unsere Heimreise. Die erste Etappe wird Brixen sein. Wir sind schon gespannt.

Darauf bin ich ja weniger gespannt, weil ich wieder stundenlang im Auto sitzen muss. Aber ist nicht so schlimm, denn ich habe noch so einiges zu verarbeiten: Gestern Abend haben wir uns nämlich noch an einer Gebrauchsanweisung die Zähne ausgebissen - denn es kann keiner der hier Anwesenden Japanisch 





Unser Freund Thomas hat uns vor dem Urlaub noch ein Notfall-Paket geschickt "....wenn´s uns mal nicht so gut gehen sollte..." Inhalt war eine Box , die oben abgebildet ist.

Und da es uns nach so viel Natur und so vielen Kurven gar nicht gut ging, haben wir das Paket geöffnet und somit im wahrsten Sinne des Wortes die Büchse der Pandora geöffnet 

Seitdem kann ich nicht mehr schlafen, weil mich Alpträume plagen und ich ständig an Hannibal Lecter denken muss. 
Wie kriege ich diese Bilder nur wieder aus dem Kopf? 





Endlich wird klar, mit welchem Niveau ich mich hier herumschlagen muß!

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