Auch anstrengend ist das Leben hier keinesfalls, ganz im Gegenteil. Nur leider hatte ich bisher nach einem Tag voller Besichtigungen und abendlicher Heimfahrt keine Lust mehr, mich mitzuteilen. Wenn sich dann noch zwei Schuhshopper auf der Rückbank zanken ist das zwar nicht ideal, aber Frau K. und ich drehen dann einfach den Beethoven lauter und seufzen still.
Es gibt auch Tage, die darf ich alleine verbringen. So hat sich zum Beispiel niemand für einen kleinen Ausflug nach Nimes interessiert. Nein, man wollte lieber den Tag am Pool vergammeln. Was gibt es Schöneres, als eine schön von der Sonne weichgekochte Birne, wenn anstattdessen Kultur auf einen wartet? Ein wunderschöner römischer Tempel vielleicht? Im Hintergrund hat sich Norman Foster ausgetobt.
Zwischendrin demonstrierten die Kommunisten. Ich habe solidarisch mitgefühlt.
Oder darf es vielleicht ein Aquädukt sein? Hier ist die Verwaltung für Altertümer ganz besonders schlau. Die Besichtigung ist gratis, leider kostet der Parkplatz üppige 18€. Und weil kein Mensch die
Strecke vom Dorf aus laufen will, fahren alle durch die Schranke. Toll ist es trotzdem.
Es gibt auch noch Marseille, Hong Kong Style:
Nach zwei Wochen in der Provence sind wir gestern an der Cote d´Azur angekommen, genaugenommen in einem Dorf kurz hinter Grasse. Das Dorf selbst haben wir noch gefunden, die Straße zum Feldweg zum Haus dann leider nicht mehr. Die Dame vom GPS war leider auch keine Hilfe, ganz anders als die Dame der Hausverwaltung. Die meinte, als ich sie aus Grasse anrief: "Ach wie schön, dann sind sie ja in 15 Minuten da." Wären wir auch gewesen, hätten wir den Weg gefunden. Die Gute hat uns dann auf dem Supermarktparkplatz am zweiten Kreisel abgeholt.
Leider war der erste Tag so gar nicht azurn. Da ziehen gern mal Wolken hinauf, aus´m Tal.
Aber das macht uns nix, weil wir einen wunderschönen, blauregenumrankten Balkon haben, für den morgendlichen Sonnengruß.
Grasse haben wir auch schon besichtigt. Das liegt wieder ganz ungünstig am Hang, sodaß man ständig bergauf laufen muß. Aber auch hier fährt ein Touristenbimmelbähnchen auf und ab. Dafür waren wir uns wieder zu fein.
Auch der Lavendelduftsäckchenterror ist hier anzutreffen:
Man muß sich mit derlei abfinden, es hilft ja nichts.
Wir trösten uns derweil mit neuen Inspirationen für die Einrichtung daheim:
Lumière à macarons |
Dicki wartet derweil auf Plat du Jour...
Hund vom Nebentisch war schlecht gelaunt, weil wir nichts abgeben wollten...
Wenn man besonders viel Steuern gespart hat, kann man sein Boot in Antibes oder Cannes im Hafen parken. Da sollte man mal eine Herde Gerichtsvollzieher hinschicken, die hätten ein seliges Lächeln auf den Lippen. Ich finde große Motorboote vulgär. Hätt´ ich die Kohle, würde ich mir ein großes Segelboot kaufen.
alle Größen vorhanden |
Zum Abschluß eines sonnigen Tages durfte ich mir rohes Allerlei bestellen. Man mißbilligte, aber das war mir pupsegal:
Jetzt sind wir ganz gespannt auf den morgigen Morgen. Bis jetzt war es immer so, daß K&K morgens tapfer dauergelaufen sind, es sei denn, es regnete, es war kalt, oder es herrschte allgemeine Unlust. So ganz durchdiszipliniert sind die eigentlich nicht. Dickis Mutter meinte, es sei doch ganz sinnvoll, wenn wir uns dem anschließen würden. Dem Dauerlauf, nicht der minderen Disziplin. Ich glaube, er hat sie danach gefragt, ob sonst noch alles stimmt. Jeeeeedenfalls brachten sie dann immer lecker Baguette und Croissant vom Bäcker mit, sowie die obligatorischen Frühstücksfeigen vom Frühstücksfeigenbaum unten am Weg. Leider gibt es hier keinen Feigenbaum und auf dem Weg zum Bäcker müssten sie eine stärker befahrene Straße kreuzen. Wenn die nicht bis neun zurück sind, ruf´ ich die Gendarmerie an.
A bientot.
Uuuuuhhhh.....das Urlaub-machen-wollen mit Euch überleg' ich mir noch mal.
AntwortenLöschenHabt Ihr Lagerkoller oder was??
Das klingt jetzt nicht mehr nur "ein BISSchen" zickig!
Gruß
Astrid
Herr K. war heute im Tagesspiegel gefeatured. Da dachte ich doch glatt, euer Urlaub sei zuende!
AntwortenLöschenGrüße von Michael