Jetzt ist Schluss mit Delhi: wir haben seit heute ein Auto. Und da alle gesagt haben, dass es keine gute Idee ist, selber mit dem Wagen zu fahren, haben wir nicht nur ein Auto sondern gleich auch noch einen Fahrer dazu gemietet.
Ich finde es bedauerlich, dass der Fahrer keine hübsche Uniform und ein entsprechendes Hütchen hat - aber vielleicht können wir ihm das ja unterwegs schneidern lassen.
Und so sitzen wir jetzt ganz kolonial auf der Rückbank unseres Auto und genießen den indischen Verkehr!
Hier gibt es nämlich einige Unterschiede zur (guten) deutschen Verkehrsordnung: die Fahrbahnmarkierung, die in der zivilisierten Welt als Begrenzung der Fahrbahn dient, ist hier eher eine Linie, auf der man mittig fährt.
Das hat auch den Vorteil , dass man aus drei Spuren gerne mal fünf macht - praktisch bei dem vielen Verkehr!
Außerdem benutzt man den Blinker nicht. Für das Anzeigen eines Richtungswechsel hält der Fahrer einfach die Hand aus dem Fenster - auch praktisch, so nutzt sich der Blinker nicht so schnell ab.
Beides lernt man übrigens genau so, wenn man in Indien seinen Führerschein macht.
Um überholen zu dürfen, muss man diese Absicht durch lautstarkes Hupen ankündigen-das steht als Aufforderung auf jedem Auto hinten drauf. Das ist eindeutig nicht mein Ding: jedesmal wenn jemand hupt, fühle ich mich persönlich angesprochen und überlege, ob ich etwas falsch gemacht habe.
Auf der Autobahn darf man nur rechts überholen (Linksverkehr in Indien!) - das ist scheinbar aber nur ein gut gemeinter Ratschlag, da man gerne beidseitig überholt wird.
Nicht so unser Fahrer: der fährt ausschließlich rechts und lässt sich von niemandem überholen! So ein Inder hat halt auch eine Rennfahrerehre!
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